# Alles auf Anfang

Ja wirklich – es tut mir ja fast leid. Aber ich habe schon lange die Idee meine Eindrücke aufzuschreiben. Erlebt man doch mit der Kamera quasi jeden Tag ein neues Abenteuer.
Vorweg sind mir ein paar Dinge wichtig. Es geht hierbei nicht darum Kamera A mit Kamera B zu vergleichen, es geht nicht darum gut gegen schlecht auszuloten, es geht auch nicht darum, dass ich hier objektiv „das Richtige“ darstelle oder gar die super-geheimtipps zur Bildbearbeitung geben (ich bearbeite kein Bild nach).

Aber worum geht es dann?
Ich berichte in diesem privaten Blog über meine Eindrücke, Erlebnisse und auch Kniffe und Vorgehensweisen. Ich nutze dabei eine Systemkamera mit zwei Zoomobjektiven, eine Smartphonekamera sowie eine kleine Handkamera.

Kennt ihr diese Momente in denen man auf dem Weg ist, in so einer Art Reiseflow und einem klaren Ziel hinterherhechelt… Also Koffer und Rucksack bei sich, durch Bus und Bahn Richtung Hauptbahnhof, dort quer durch das Gewühle von Menschen, Richtungen, Lautstärken und Gerüchen. Eventuell gibt es noch einen Kaffee bzw. etwas zu essen. Dann, spätestens dann versinkt man im Chaos der Umgebung. Man taucht ab in den Strom des Gewusels. Alles vermischt sich. Wir fließen mit den anderen in einer Masse von zielgerichtetem „zum Ziel kommen“. Alle wolle und müssen zu den Bahnsteigen – schnell, sehr schnell.
Also beeilt man sich, es bricht Stress und Panik aus. Dumpfe Einschläge von einzelnen Irrlichtern in diesem Strom hin zu den Gleisen.

* KLICK *
Genau in diesem Moment spürt man eine kräftige Hand, eine sehr kröftige Hand. An der Schulter greift diese zu, sehr fest und sehr deutlich. Ein aprubter Stop ist die Folge. Es reißt uns aus dem Strom von Menschen. Die Hand zieht uns aus dem Strom und löst uns, löst die Bindung auf. Wir sind frei und gleichzeitig ausgeschlossen, trotzdem danebenstehend und beobachtend – nur einen Schritt entfernt und doch unendlich weit weg.
Um diesen Moment geht es, der Moment in dem wir alles wahrnehmen, spüren und mit einer Fingerspitze den Strom wieder berühren könnten.
Wir nehmen die Kamera, Blende auf f/2,4 und 1/15 sek. Belichtung. Die Brennweite auf 14mm. Die Filmsimulation ist auf Provia eingestellt und die Farben eher kühl und flach. Der Bildausschnitt rahmt den halbrunden Kreis oben ein, greift die Struktur im Boden auf und die Linien unterstreichen die Tiefe und Länge des Gangs: *KLICK*
Ein Foto.

Wusch... wieder eine Sekunde rum
Wusch… wieder eine Sekunde rum

Genau so fotografiere ich. Beobachten und sehen, kurz durchatmen, Einstellungen und Bildausschnitt wählen und das Foto schießen. Nur eins, niemals mehrere. Jedes Foto ist ein Unikat und wir wollen damit die Situation dokumentieren.

Jeder Blog Beitrag endet mit einer Aufgabe an euch:
Probiert das mal aus. Egal ob mit Kamera oder Smartphone. Einfach das nächste Mal kurz stehen bleiben, sich umschauen und dann ein Foto machen mit einem für euch lohnenswerten Motiv.

#grundsätze
#moment
#unterwegs
#stelldieweltaufpause