
Vor einigen Wochen bin ich über ein Angebot gestolpert, das mich ins grübeln brachte (nein nicht dieser Black-Friday-Quatsch).
Über Jahre habe ich ein Premium-Business-Notebook eines japanischen Hersteller genutzt. Ich war von A bis Z mit den Gerät zufrieden. Aus Magnesium hergestellt wog es vor 10 Jahren schon „nur“ 1,1 Kilo, hatte eine Akkulaufzeit von 8 Stunden plus und bot ein sehr gutes Gesamtpaket ab. Ich nutze die portablen Computer tatsächlich auch als solche. Entsprechend lege ich viel Wert auf Robustheit und eine gutes Gesamtpaket, welches in mein Nutzungsspektrum passt.
Vor einigen Jahren bin ich dann auf Linux Mint (ich glaube das darf ich nennen, da keine Werbung, da kostenlos) umgestiegen: Ich hatte es auf einem Live-USB Stick installiert und vergessen den Stick abzuziehen, weil das direkt ohne auch nur ein Problem lief. Ich habe nichts konfigurieren müssen und war völlig überrumpelt. Das kannte ich von meinem vorherigen Betriebssystem überhaupt nicht.
Trotzdem ist mein Gerät jetzt ca. 10 Jahre alt, der neue Ersatzakku hat es wieder frisch gemacht und ich nutze es, aber eher für kleinere Aufgaben und eher sporadisch.
Mein neues Gerät ist von einem amerikanischen Hersteller und ich dachte mir, hey als Fotograf (oder möchte gern Fotograf) bist Du auch ein kreativer, dann greif zu einem Gerät von dem viele mit ähnlichem Anspruch / Hintergrund begeistert sind…
— kleine Pause, die meisten werden erraten haben, welcher Hersteller es ist. Wer jetzt ein Lobgesang erwartet, sollte nicht weiterlesen… —
Mir war wichtig, dass das Notebook 13 Zoll in der Bildschirmdiagonale misst und es eher kompatk und vermeintlich leicht daher kommt. Die 3. Generation der CPU und die 24 GB RAM sollten eine ausreichende Performancereserven darstellen.
Um es kurz zu machen: Ich bin völlig schockiert! Ich habe zwischenzeitlich wirklich gedacht ich verstehe die Welt nicht. Das Gerät hat an mehreren Tagen sehr Glück gehabt nicht im Schredder gelandet, aus dem Fenster geworfen oder einfach am Boden zertrampelt worden zu sein.
Aber eins nach dem anderen…
Ein guter Freund hat quasi das baugleiche Gerät und ist Top-Zufrieden damit. Bei mir ging es los, das die Akku Laufzeit (es war keine Zusatzsoftware installiert) nicht mal im Ansatz in die Nähe der Hälfte der angegebenen Stunden kam. Im Schnitt waren es zwischen 5 und 7 Stunden. Ich habe dann einen System Controller für das Energiemanagement zurückgesetzt und damit wurde es dezent besser. Von den fabulierten Traumwerten im Internet bin ich aber mehrere Galaxien weg…
Dann habe ich meine Systemkamera mit der ich die allermeisten Bilder schieße via USB-C Kabel an das Notebook gehängt. (Ja der Satz ist hier fertig, es passierte nämlich gar nichts)
Ich habe dann nach tagelanger Recherche und rumprobieren bzw. Rätselraten herausgefunden, dass es so etwas wie die TWAIN-Schnittstelle (ja diese Schnittstelle von 1992) gibt, und die Kamera nur über ein spezielles Programm erreichbar ist (dasselbe, welches für einen Scanner benötigt wird). Eine Kartenleser- oder eine Massenspeicher-Erkennung hätte es – wie bspw. unter Linux – auch getan.
Die Tastenkombinationen scheinen überall anders zu sein, ich verstehe es bis heute nicht, Wochen nach der Inbetriebnahme, und habe es dann auch aufgegeben. Ich arbeite also mit der Maus und dem Links-Klick bzw. den Menüs.
Schlussendlich probiere ich mich jetzt mit dem Gerät anzufreunden und mich nicht mehr über die tausenden Merkwürdigkeiten aufzuregen, denn es ist ja auch nicht nachhaltig den Fehlkauf einfach zu entsorgen. Die Boxen, die Tastatur und der Bildschirm sind nämlich wirklich gelungen, wenn auch nicht brilliant.
Und es geht mir ja darum, dass ich Schreiben kann (bspw. diesen Blog), dass ich meine Fotos verwalten kann (ich importiere die Fotos über das Smartphone und machen dann die Verwaltung über den Browser in meiner Private-Cloud) und das ich meine produktiven Dinge ( #kalenderverrückt ) nutzen kann. Mehr will ich ja gar nicht. Aber das geht halt nur eingeschränkt, mit Umwegen etc. und nervt…